Regulär dauert die Ausbildung zur IT-Systemelektronikerin/IT-Systemelektroniker 3 Jahre. Finja, du hast verkürzt und warst nun schon ein halbes Jahr früher fertig. Welche Voraussetzungen musstest du dafür erfüllen, und wieso hast du dich dafür entschieden?
Finja:
Die Genehmigung zur Verkürzung muss der Ausbildungsbetrieb geben und da hilft es sicherlich, einen guten Draht zum Ausbilder zu haben. Die Berufsschulnoten müssen passen und die Lehrer dort müssen die Verkürzung ebenfalls absegnen. Den „verpassten“ Stoff aus dem letzten halben Jahr muss man sich dann bis zur Prüfung selber erarbeiten.
Jan:
So eine Verkürzung muss vom Wissensstand und den Noten her natürlich auch passen, wir wussten aber bei Finja: Beides gar kein Problem! Finja, würdest du’s wieder machen, es war ja schon viel Stress, gerade im letzten halben Jahr?
Finja:
Ja, ich würde es wieder machen! Der Stress würde sich aus meiner Sicht sicher nur weiter nach hinten verschieben. Und jetzt schon „fertig“ zu sein, fühlt sich wirklich gut an!
Gab es ein Projekt, bei dem du besonders viel gelernt hast oder das dir besonders viel Spaß in der Umsetzung gemacht hat?
Finja:
Mein erstes Projekt startete schon ca. 3 Wochen nach Beginn meiner Ausbildung. Der Cluster Umzug von Berlin nach Hamburg. Diesen Umzug haben wir in sehr kurzer Zeit mit dem Team umgesetzt. Der eigentliche Umzug der Hardware dauerte nur vom Abbau am Freitag bis zum Aufbau am Samstag. Ich war sofort zu 100% mit ins tägliche Doing eingebunden.
Jan:
Da hat man schon gemerkt, das Verständnis für die ganze Technik ist definitiv da und Finja ist total motiviert. Sie hat direkt bei diesem ersten Projekt Dinge hinterfragt und wollte wissen „Warum machen wir bei x-ion das so?“
Finja:
Mein persönliches Highlight war aber definitiv Indien! Da gab es diesen Moment, in dem Jan und ich mehrere Paletten mit Servern ausgepackt und geprüft haben. Die Paletten waren so voll beladen, die waren größer als wir beide! Das hat reibungslos geklappt und wir waren in gefühlt 2 Minuten fertig, ohne miteinander reden zu müssen, weil wir einfach ein super eingespieltes Team sind.
Ich habe bei diesem Projekt jedes Angebot und die gesamte Dokumentation für die Raumplanung/Verkabelung bis hin zur Umsetzung vor Ort in Indien mit bearbeitet und die Konfiguration für Switches, Router und VPNs geschrieben. Beim Aufbau im indischen Rechenzentrum war ich natürlich auch dabei.
Außerdem haben wir, bevor wir nach Indien geflogen sind, bei unserem Lieferanten in Deutschland Hardware zusammengebaut, um ein anderes/besseres Verständnis für die verwendete Hardware zu bekommen. Das hat uns geholfen, in Mumbai eine bessere Fehlerdiagnose vornehmen zu können. Wir wollten einfach verstehen, wie die Systeme zusammengebaut sind, damit wir wissen, wo was hingehört.
Kein alltägliches Projekt! Gab es Herausforderungen, die Finja (mit) lösen musste?
Finja & Jan:
Wir haben aus allen Servern die nicht benötigten Komponenten, wie z. B. die SATA-Kabel, entfernt, Die Server bestehen im Prinzip aus drei Teilen: Der erste Teil, die Vorderseite, in der bis zu 12 NVMes eingebaut werden können. Diese werden auf die Backplane im mittleren Teil gesteckt, welche sich wiederum per OCuLink Kabel mit dem im dritten und im hinteren Teil befindlichen Mainboard verbindet.
Diese wurden entfernt, um die Kühlungsleistung der Server zu erhöhen. Ebenso hat sich dadurch das Gewicht der einzelnen Server etwas verringert, was für den Transport nach Indien super war, da hier jedes Kilo zählte, um die Kosten für den Transport zu minimieren. Ein weiterer wichtiger Punkt war, dass jedes Bauteil, das sich in einem Server befindet, vom indischen TÜV zertifiziert werden musste.
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